Im Jahre 1959 trafen sich einige Personen, die sich darüber berieten, in welcher Form es möglich wäre, Versehrten mit einer Kriegsverletzung die Möglichkeit zu bieten, sich sportlich zu betätigen.
Leider gab es in den damaligen Sportvereinen keine Möglichkeit, sich als Versehrter oder Behinderter sportlich zu betätigen, da die Vereine für solche Personengruppen keine Angebote hatten.
Deshalb entschloss man sich, im Jahre 1960 einen Versehrten-Sportverein zu gründen, der entsprechende Sportangebote realisieren sollte. Offiziell wurde dann am 06. November 1960 die Versehrten-Sport-Gemeinschaft Dormagen gegründet.
Mit der Gründung wurden dann die Sportmöglichkeiten des Fußball-Tennis, Prellball, Turnen und Gymnastik, sowie Wassergymnastik und Schwimmen angeboten. Zum damaligen Zeitpunkt gehörten rund 25 Mitglieder dem Verein an. Bei den Mitgliedern handelte es sich ausschließlich um männliche Personen die eine Behinderung durch Kriegsverletzungen hatten.
In den ersten zehn Jahren blieb die Anzahl der Mitglieder relativ konstant, da eine Aufnahme davon abhing, ob jemand eine solche Behinderung hatte.
Es war aber zu erkennen, dass der Verein damit keine dauerhafte Überlebenschance gehabt hätte. Deshalb gab es innerhalb des Vereins heftige Diskussionen, inwieweit man sich öffnen und auch anderen Behinderten die Möglichkeit bieten wollte, sich sportlich betätigen zu können.
Aus diesem Grund gab es im März 1970 einen Wechsel im Vereinsvorsitz. Der Sportfreund Dieter Jurischka übernahm den Vorsitz und die Geschicke des Vereins. Der Verein hat es Dieter Jurischka zu verdanken, dass völlig neue Wege beschritten wurden und eine Fortentwicklung des Vereins von statten ging.
Dieter Jurischka verstarb am 14. September 1996 und hinterließ als Vorsitzender eine riesengroße Lücke. Durch seine vorausschauende und engagierte Arbeit war der Verein aber so gefestigt, dass seine Fortführung nicht in Frage gestellt war.
Im Februar 1997 wurde der Sportfreund Gerhard Zölzer zum neuen Vorsitzenden gewählt. Unter der Führung von Dieter Jurischka hatte der Verein sich nicht nur für männliche Mitglieder geöffnet, sondern auch weiblichen Personen wurde die Möglichkeit eingeräumt, sich sportlich in unserem Verein zu betätigen.
Dies erforderte natürlich auch Veränderungen in unseren Sportangeboten, da Fußball-Tennis und Prellball nicht die geeigneten Sportarten für Frauen darstellten. Insofern mußte im Bereich der Gymnastik und Wassergymnastik das Angebot erweitert und entsprechend umgestellt werden. Hierzu war es auch erforderlich, Übungsleiterinnen und Übungsleiter zu verpflichten, die eine entsprechende fachliche Ausbildung mitbrachten.
Im März 1999 gab es dann eine komplette Neuwahl des Vorstands, da der alte Vorstand geschlossen zurück trat. Dies geschah deshalb, weil der Verein im Jahre 2000 sein 40 jähriges Vereinsjubiläum hatte und nicht gleichzeitig in dem Jahr die Neuwahlen des Vorstands stattfinden sollte.
Der bisherige Vorsitzende Gerhard Zölzer erklärte bei der Jahreshauptversammlung im März 1999 dass er nicht mehr als Vorsitzender im Vorstand tätig sein möchte. Deshalb gab es einen Wechsel zwischen Vorsitz und Geschäftsführung. Der seit 1976 als Geschäftsführer tätige Sportfreund Karl Josef Ellrich übernahm das Amt des Vorsitzenden, Sportfreund Gerhard Zölzer das Amt des Geschäftsführers.
Bis zum heutigen Tag hatte der Verein insgesamt nur vier Vorsitzende.
Auch die übrigen Vorstandsämter wurden weitestgehend immer langjährig besetzt. Hieraus ist zu erkennen, dass es stets eine kontinuierliche und harmonische Vorstandsarbeit gab, die zu der positiven Entwicklung des Vereins beigetragen hat.
Durch die Öffnung des Vereins auch für Behinderte und nicht nur für Versehrte, wurde der Name des Vereins Anfang 1980 in Behinderten-Sport-Gemeinschaft geändert. Die Abkürzung BSG Dormagen 1960 e.V. soll auch zukünftig als Name behalten werden. Allerdings steht das Kürzel BSG für B= Bewegung, S= Sport und G= Gesundheit. Hiermit wollen wir noch stärker signalisieren, dass auch Menschen ohne eine Behinderung bei uns willkommen sind.
Hiermit soll ein noch größerer Beitrag zur Prävention geleistet werden und den veränderten Bedingungen im Gesundheitswesen Rechnung getragen werden. Dies geschieht heute durch spezielle Angebote für die verschiedensten Erkrankungen und Krankheitsbilder. Hierzu gehört Koronarsport, Sport für Diabetiker, Dialysepatienten, MS-Erkrankte usw..
Die BSG Dormagen ist mittlerweile auf ca. 100 Mitglieder angewachsen, so dass eine positive Zukunftsentwicklung gesehen wird.
Der Verein legt auch großen Wert auf die Beteiligung von älteren Menschen. Durch die sportlichen Betätigungen und auch die Teilnahme an geselligen Veranstaltungen möchten wir dazu beitragen, dass diese Menschen nicht in eine Isolation abrutschen, sondern noch Freude an ihrem Dasein haben.
Hierzu brauchen wir auch zukünftig die Unterstützung aller Beteiligten, damit wir unserer Aufgabe und den Anforderungen gerecht werden.